Mitarbeitermotivation: Tipps, die ihr Team begeistern werden

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Mitarbeitermotivation

Manche Menschen leben für ihren Job, während andere ihn haben, um ihr Leben zu finanzieren. An dieser Einstellung wird das Unternehmen wenig ändern können. Trotzdem kann es die Mitarbeitermotivation in beiden Fällen beeinflussen. Auf diese Weise werden nicht nur diejenigen Angestellten zu wertvollen Mitarbeitern, die im Job ihre Berufung gefunden haben und nur wenige Anreize brauchen, um Top-Leistungen zu bringen. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Unter Mitarbeitermotivation versteht man in der HR alle Maßnahmen, die dazu gedacht sind, den Angestellten die Arbeit schmackhafter zu machen. Diese Maßnahmen sollen sie motivieren, mehr als nur Dienst nach Vorschrift zu machen. Sie lassen sich grob in harte und weiche Faktoren unterteilen.

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Harte Faktoren sind:

  1. finanzielle Anreize (Gehaltserhöhungen, erfolgsabhängige Bonuszahlungen)
  2. Beförderungen
  3. Auszeichnungen (oft verbunden mit finanziellen Anreizen)

Zu den weichen Faktoren gehören:

  • Entwicklung einer Leitkultur im Unternehmen
  • Entwicklung von Führungsleitlinien
  • wertschätzendes Vorgesetztenverhalten gegenüber dem Mitarbeiter und seiner Leistung

Die harten Faktoren der Mitarbeitermotivation kosten das Unternehmen zunächst meist Geld. Sie versprechen dem Einzelnen einen unmittelbaren Vorteil, wenn er gewisse Leistungen erbringt. Es liegt also in seinem Ermessen, motiviert an seine Arbeit heranzugehen oder zu entscheiden, dass ihm die Leistung des Unternehmens dazu nicht attraktiv genug erscheint. 

Die weichen Faktoren wirken sich hingegen auf den gemeinsamen Alltag aus und versprechen nicht direkt einen Vorteil. Allerdings kommen Angestellte lieber zur Arbeit und bleiben vielleicht auch einmal länger freiwillig dort, wenn die Atmosphäre gut ist und ihr Vorgesetzter das Wort „Danke“ kennt. Die beiden Bereiche sind vergleichbar mit den persönlichen Hard und Soft Skills. Hard Skills lassen sich klar umreißen und definieren, Soft Skills sind eher kommunikativer Natur.

Glückliche Mitarbeiter

Managementberater Stan Slap postuliert in seinem Werk "Bury My Heart at Conference Room B", dass Manager für ihre Sache brennen müssen, um gut sein zu können. Das geschieht, indem ihre ganz persönlichen Werte mit denen des Unternehmens in Einklang gebracht werden. Sie fühlen sich dem Unternehmen emotional verbunden. Dasselbe gilt für jeden einzelnen Mitarbeiter des Unternehmens, nicht nur fürs Top-Management. 

 

Die Firstbird Studie fand heraus, dass Geld tatsächlich gar nicht der größte Motivator ist. Hierbei ging es um die Empfehlung eines Jobs im eigenen Unternehmen. Die höchste Prämie für eine Empfehlung führte dabei nicht zu den meisten Empfehlungen. Vielmehr kam es den Mitarbeitern darauf an, dass sie sich selbst dort wohlfühlen und die Stelle guten Gewissens weiterempfehlen können.

 

Es geht sogar noch weiter. Der amerikanische Psychologe Roy Baumeister beweist in etlichen Studien, dass die Kraft des Negativen viel stärker ist als die des Positiven. Unmotivierte Mitarbeiter gefährden mit dieser Stimmung das Team als Ganzes. Auch vor diesem Hintergrund ist die Motivation eines jeden Einzelnen wichtig für den Unternehmenserfolg und die Employer Brand.

Mitarbeitermotivation durch Geld – funktioniert das noch?


Finanzielle Anreize sind nach wie vor üblich, um Mitarbeiter zu motivieren. Es gibt sie in folgenden Formen:

  1. überdurchschnittliches Gehalt
  2. Gehaltssteigerungen
  3. erfolgsabhängige Bonuszahlungen
  4. Prämien für besondere Leistungen (z.B. Ideen, Hilfe beim Recruiting)

Allerdings weiß der moderne Mitarbeiter, was er wert ist. Er kann sich jederzeit woanders bewerben, um das herauszufinden. Ein hohes Gehalt kann motivierend auf eine Entscheidung über den Wechsel ins Unternehmen wirken, langfristig wird es aber niemanden binden. Wenn das Arbeitsklima nicht stimmt, ist kaum jemand bereit, für ein hohes „Schmerzensgeld“ zu arbeiten.

Auch Boni eignen sich eher, um kurzfristig ein Ziel schneller und effizienter zu erreichen – sie werden aber ebenfalls keinen Mitarbeiter dauerhaft binden. Gilt es jedoch, ein kritisches Projekt schneller zu beenden, dann können sie sich durchaus auf die Leistung der dafür gebrauchten Angestellten auswirken.

Fort- und Weiterbildung als Motivatoren


Motivierender als Geld wirken Angebote zur persönlichen Weiterentwicklung. Nicht umsonst wird das Weiterbildungsbudget so gerne in Stellenausschreibungen erwähnt. Personalentwicklung kann dabei vom Unternehmen gesteuert werden, oder aber es wird dem Mitarbeiter die Möglichkeit geboten, selbst Vorschläge über individuell sinnvolle Angebote einzubringen. Der Vorteil der
Personalentwicklungsmaßnahmen durchs Unternehmen ist, dass damit viele Mitarbeiter gleichzeitig angesprochen werden können. 

Allerdings lohnt sich das für hoch qualifizierte Fachkräfte oft nicht. Diese wissen selbst genau, was sie brauchen. Sie erfahren mehr Motivation dadurch, dass das Unternehmen ihre Bemühungen und Engagement anerkennt und die Kosten dafür übernimmt. Als Vorteil lassen sich geförderte Mitarbeiter vertraglich ans Unternehmen binden – so lohnt sich die Investition für beide Seiten.

Business meeting

Angenehme Arbeitsplätze wirken motivierend


Oft sind es Kleinigkeiten, die die Mitarbeitermotivation bestimmen. Dazu gehört der Alltag im Unternehmen mit allem, was er mit sich bringt. Ein sinnvoll eingerichteter, angenehmer Arbeitsplatz, Kaffee, Wasser, Obst in der Küche, moderne Ausstattung und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten können sehr viel ausmachen. Jeder kann sich so einrichten, wie er es braucht.

Zusatzangebote wie Sportkurse durchs Unternehmen oder bezuschusste Teamevents machen Spaß, stärken den Zusammenhalt im Team und machen Lust, miteinander zu arbeiten. Das alles trägt dazu bei, dass das Team als solches funktioniert und sich gegenseitig ergänzt.

Der Führungsstil als Mitarbeitermotivation


Ein unmotiviertes Teammitglied kann den Teamgeist schwächen, aber das kann leider auch der Vorgesetzte sehr gut. Mitarbeiter, die das Gefühl haben, kompetenter als ihr Chef zu sein, werden mit der Zeit die Lust an der Arbeit verlieren. Mangelnde Wertschätzung und keine Zeit für die Sorgen, Nöte und auch Erfolge der Mitarbeiter tun ihr Übriges. Die Zusammenarbeit beinhaltet immer auch die menschliche Komponente – für diese ist der Team- oder Abteilungsleiter verantwortlich. Verhält dieser sich unglaubwürdig, betreibt Fingerpointing oder sorgt anderweitig für unangenehme Stimmung, suchen sich die qualifizierten Fachkräfte schnell eine andere Arbeitsstelle. Um als Chef positiv auf die Motivation der Mitarbeiter einzuwirken, bedarf es dabei gar nicht viel:

  • offene, vollständige und ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe
  • Wertschätzung für die tägliche Arbeit
  • Interesse an Wünschen, Ideen und Problemen des Mitarbeiters
  • Belohnung für besondere Leistungen, wenn der Mitarbeiter damit nicht gerechnet hat

Leistungen, die der Mitarbeiter für seinen Vorgesetzten erbracht hat, funktionieren beidseitig. Wenn der Verantwortliche danach erfährt, was seine Leistung dem Vorgesetzten und seinem Team gebracht haben, motiviert das. Je informierter der Mitarbeiter ist, desto bereitwilliger liefert er wieder eine gute Leistung ab. Dabei muss er mit seinem Vorgesetzten auch lösungsorientiert besprechen können, was zu tun ist, wenn es nicht nach Plan läuft. Das schafft Vertrauen und ein Wir-Gefühl. 

Wenn einzelne Mitarbeiter besonders gute Leistungen bringen, sollte es dem Vorgesetzten auch möglich sein, im Einzelfall Belohnungen zu gewähren. Diese können gerne finanzieller Natur sein. Der Überraschungseffekt spielt hierbei eine große Rolle – eine vertraglich vereinbarte Bonuszahlung erwartet der Mitarbeiter. Über eine außerordentliche Zahlung freut er sich mehr, denn sie wird auch als Sonderleistung empfunden. Handlungsspielraum für die Vorgesetzten ist dabei der Schlüssel zu motivierten Mitarbeitern.

Klare Chancen und Perspektiven schaffen Motivation


Viele Unternehmen arbeiten mit vertraglich geregelten Beförderungen. Bringt ein Mitarbeiter eine bestimmte Leistung, dann bekommt er die Chance zum Aufstieg. Das Konstrukt kann auch als interner Wettbewerb aufgezogen werden, wenn es mehrere geeignete Kandidaten für die nächsthöhere Position gibt. Allerdings ist das mit Vorsicht zu genießen, denn interner Wettbewerb kann auch sehr schnell schädlich werden und eine ungesunde Konkurrenz-Situation schaffen. 

Der fachliche Führungsweg schafft mehr Möglichkeiten. Beispielsweise kann ein Berufsanfänger zunächst auf Junior-Level eingestellt werden und über die Jahre zum Senior aufsteigen.

Business team in video conference

Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit und Home office als Motivatoren


Insbesondere Fachkräfte wollen sich frei entfalten können. Weiterbildungen nach Maß können eine Möglichkeit dazu sein. Sie wünschen sich aber auch das Vertrauen des Chefs. Das hilft ihnen, ihr Leben neben der Arbeit besser zu organisieren und dort zu arbeiten, wo sie am produktivsten sind. Mit anderen Worten, die eigene Work-Life-Balance in Einklang zu bringen. Deswegen haben sich Modelle wie Vertrauensarbeitszeit oder flexible Gleitzeit etabliert. Inzwischen gehört auch das Homeoffice dazu. 

Wenn Mitarbeiter merken, dass ihnen hier vertraut und selbst überlassen wird, wo und wie sie arbeiten wollen, dann liefern sie auch bereitwillig die geforderte Leistung. Vor allem bei Bedarf sollte die Arbeitszeit flexibel gestaltet werden können – Mitarbeiter, die entspannt Arzttermine wahrnehmen oder zu Hause wichtige Lieferungen annehmen können, danken diese Freiheit durch mehr Motivation.

Fazit: warum jeder Mitarbeiter Motivation verdient


Motivation ist für Angestellte und das Unternehmen wichtig. Mitarbeiter fühlen sich wohler, wenn sie motiviert an die Arbeit herangehen und sich auf ihren Arbeitstag freuen. Das Unternehmen wiederum profitiert von starken Teams, die sich ergänzen, von erhöhter Produktivität, Wissenstransfer untereinander und von Angestellten, die nicht so schnell wechseln. Dagegen sind unmotivierte Mitarbeiter regelrecht schädlich. Sie setzen die Gesamtleistung des Teams drastisch herab und die Recruiting-Kosten für einen adäquaten Ersatz sind oft höher als die Kosten dafür, ineffiziente und unmotivierte Mitarbeiter zu behalten. 

Mitarbeitermotivation entsteht heute längst nicht mehr nur durch teure finanzielle Anreize wie hohe Gehälter. Vielmehr kommt es auf die Unternehmenskultur und gesunde Teams an, in denen ein Miteinander und Wertschätzung herrschen. Damit lassen sich gefragte Fachkräfte heutzutage wirklich motivieren und auch binden.

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