Aufbau einer guten Unternehmenskultur: Warum Mitarbeiter motivieren sich lohnt

Die Coronakrise stellt viele Unternehmen auf eine harte Probe. Doch schon zuvor waren Firmen durch die Digitalisierung und Globalisierung mit Herausforderungen konfrontiert. Warum eine positive Unternehmenskultur in Zeiten des Wandels für Stabilität sorgen kann – und wie dies gleichzeitig Mitarbeiter motiviert, lesen sie hier.
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Was sind die Herausforderungen für Unternehmen heute?

Die Generation Y ist dabei, die Arbeitswelt umzukrempeln. Das Stichwort lautet: Work-Life-Balance. Die meisten Angestellten kommen in ihrem gesamten Berufsleben auf rund 9.655 Überstunden, Führungskräfte sogar auf 15.390. Ganz anders die Generation Y und Z: Die unter 20-Jährigen machen im Schnitt 1,74 Überstunden pro Woche und liegen damit unter dem Durchschnitt. 

Die 20 bis 29-Jährigen kommen auf 2,48 Stunden Mehrarbeit pro Woche. Das geht aus einer Studie von Compensation Partner hervor, die etwa 215.000 Beschäftige befragte. Diese Untersuchung verdeutlicht, dass der Job für junge Menschen einen anderen Stellenwert hat. Es geht nicht mehr nur ums Geld verdienen, sondern auch um den Sinn in der Arbeit, Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung.

Die Corona-Pandemie beschleunigt zudem die Digitalisierung. Krisen sind immer Triebfedern für Veränderung. Die Coronakrise setzt eine Entwicklung in Gang, die die Entwicklung von Jahrzehnten im Zeitraffer zusammenfasst. 

Das Arbeiten von zu Hause war für viele Unternehmen Zukunftsmusik. Bis Corona kam und sie vor die Entscheidung stellte: Entweder im Home-Office arbeiten – oder gar nicht. Home-Office war plötzlich die Möglichkeit, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.

Nun stehen Unternehmen vor der Frage wie sie langfristig mit dieser Option umgehen. Soll nach Corona alles wieder werden wie vorher? Oder ist dieser Schritt nicht rückgängig zu machen? Denn die Chance auf Home-Office und flexible Arbeitszeiten erhöht die Selbstbestimmung der Mitarbeiter – und damit auch ihre Motivation.

Neben der Demografie und der Digitalisierung sorgt auch die Globalisierung für Herausforderungen. Die Komplexität nimmt zu und auch die Geschwindigkeit, mit der Unternehmen auf Änderungen reagieren müssen. All diesen Herausforderungen können Unternehmen mit einer starken Kultur und entsprechendem Employer Branding einfacher begegnen. Die Kultur wird damit zu einem Schutzschild und gleichzeitig zu einer Quelle der Motivation für Mitarbeiter.

 

Was bedeutet Firmenkultur?

“Die Kultur eines Unternehmens beschreibt die gemeinsam gelebten und akzeptierten Werte innerhalb des Unternehmens, an denen sich das Handeln aller Beteiligten orientiert.“ So definiert das BWL-Lexikon den Begriff.

Eine Studie des Bundesministeriums für Arbeit ergibt, dass sich eine positive Kultur im Unternehmen auf die Produktivität auswirkt . Sie steigert damit auch den Gewinn.

Das ergibt Sinn, denn schließlich hat die Motivation der Mitarbeiter Einfluss auf die Unternehmenskultur. Wenn sich Mitarbeiter durch eine starke Kultur im Unternehmen mit den Werten und Zielen der Firma identifizieren, sind sie motivierter und leistungsfähiger. Mitarbeiter motivieren ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Die Gefahr von unmotivierten Mitarbeitern auf den Firmenerfolg sollten Unternehmen nicht unterschätzen.

Wichtige Werte im Unternehmen sind beispielsweise der richtige Umgang mit Konflikten, gute Arbeitsbedingungen und eine konstruktive Kommunikation. Ebenso wirkt es sich auf die Motivation der Mitarbeiter aus, wie die Vorgesetzten mit Ideen und Kritik umgehen. Flexible Arbeitszeiten und ein Mitspracherecht sind heutzutage – vor allem für die jüngeren Generationen – fast schon selbstverständlich.

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Mitbestimmung im Unternehmen: So funktioniert’s

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten der Mitbestimmung. Der entscheidende Punkt: Unternehmen sollten auf ihre Angestellten hören und darauf eingehen, wie und wo sie mitbestimmten möchten.

Ideen zur Mitbestimmung

Bring a Friend: Viele Unternehmen nutzen bereits das Recruiting über Empfehlungen. Mitarbeiter des Unternehmens schlagen Freunde oder Bekannte vor, die sie für eine bestimmte Stelle geeignet finden. Das führt zu einer Win-win-Situation: Die Mitarbeiter erhalten einen Bonus als Belohnung. Gleichzeitig können sie Menschen ins Unternehmen holen, mit denen sie gerne zusammenarbeiten. 

Das Unternehmen erhält über die Mitarbeiterempfehlung die Sicherheit, dass die angeworbene Person die gleichen Werte und Einstellungen vertritt. Sie fügt sich gut in die Kultur der Firma ein. Empfohlene Kandidaten bleiben nachweislich länger im Unternehmen.

In 10 Schritten zum erfolgreichen Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programm, mehr dazu im Firstbird Guide. 

 

Flexible Arbeitszeiten: Knapp die Hälfte der Unternehmen in Deutschland wollen auch nach Corona Home-Office anbieten. Teilweise wollen sie das Angebot der Heimarbeit sogar ausweiten. Das ergab eine Untersuchung des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung. Kaum eines der 500 befragten Unternehmen gab an, künftig weniger Home-Office anbieten zu wollen.

Rund 90 Prozent der Befragten versicherten, dass mehr Home-Office möglich sei – und das ohne Nachteile. Die Angestellten mitbestimmen zu lassen, wie, wann und von wo sie arbeiten möchten, kann die Motivation deutlich erhöhen. Ohne, dass es für Unternehmen Nachteile hat.

Transparenz: Neue Entwicklungen, Personalentscheidungen oder andere Veränderungen im Unternehmen sollten klar kommuniziert werden. Gerade wenn es einmal nicht so gut läuft, ist es essentiell darüber zu sprechen und die Mitarbeiter so mit an Bord zu holen. Eigene Fehler einzugestehen lebt Mitarbeitern vor, dass es eine offene Fehlerkultur gibt.

Gleichzeitig sollten Unternehmen aber auch ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter haben – egal, ob es um Lob, Kritik oder neue Vorschläge geht. Denn nur so entsteht eine offene Unternehmenskultur in der sich jeder gesehen und respektiert fühlt. Eine transparente Kommunikation ist wichtig.

Personalentwicklung: Es lohnt sich, in die eigenen Mitarbeiter zu investieren. Weiterbildungsmöglichkeiten erhöhen nachweislich die Jobzufriedenheit und sorgen dafür, dass Mitarbeiter länger im Unternehmen bleiben. Dabei muss es nicht immer nur im eigenen Themenbereich sein! 

Ein Beispiel: Ein Redakteur in einem großen Unternehmen könnte sich in Richtung Suchmaschinenoptimierung weiterbilden, aber auch in Richtung IT oder ein Führungskräftetraining absolvieren – je nachdem, in welche Richtung der Mitarbeiter sich entwickeln möchte. Kann das Unternehmen selbst diese Weiterbildungen nicht anbieten ist das kein Problem, schließlich gibt es zahlreiche externe Anbieter.

Gemeinsame Werte und Ziele: Werte und Ziele festzulegen hat nur Vorteile. Schließlich können auf diese Art und Weise auch die Firmeninhaber reflektieren, welche Werte und Ziele sie verfolgen. 

Kommunizieren sie das klar an ihre Mitarbeiter, können diese die Werte internalisieren und sehen einen tieferen Sinn in ihrer Arbeit. Die Motivation steigt, das Arbeitsklima verbessert sich und alle ziehen an einem gemeinsamen Strang.

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Best Practice-Beispiele in Unternehmen

Recruiting über Empfehlungen: Obi, Telekom, Volkswagen Ubisoft, Deloitte und viele andere Unternehmen nutzen dieses System, um neue Mitarbeiter zu werben. Ebenso die Arvato Bertelsmann-Gruppe, die beim Thema Mitarbeiterempfehlungen eng mit dem Anbieter Firstbird zusammenarbeitet. 

Denn nicht immer ist es nötig, intern ein Bring-a-Friend-Programm zu etablieren. Eine einfache und erfolgversprechende Variante ist die Zusammenarbeit mit Branchenexperten wie Firstbird.

Mitarbeitermotivation durch Vertrauen: Der Branchenriese Google hat Anfang des Jahrtausends mit der 20-Prozent-Regel ein neues Konzept etabliert und seinen Mitarbeitern viel Vertrauen entgegengebracht. 80 Prozent der Arbeitszeit verwendeten die Angestellten auf vorgegebene Aufgaben und Projekte. 20 Prozent der Arbeitszeit hingegen stand zur freien Verwendung für Herzensprojekte. Das förderte die Motivation und Kreativität. 

Ergebnisse der 20 Prozent-Zeit sind zum Beispiel Gmail, Google Maps, Google News oder Google AdSense. Allein AdSense trägt heute etwa ein Viertel des Gesamtumsatzes von Google bei. Unterm Strich geht es bei der Mitarbeitermotivation durch Vertrauen darum, den Mitarbeitern Freiheiten zu lassen. Die sie – bei einer starken Firmenkultur – automatisch zum Wohle des Unternehmens einsetzen.

Mehr Selbstbestimmung: Ecosia ist ein Unternehmen, das sich die Mitbestimmung seiner Angestellten auf die Fahnen geschrieben hat. Die Firma bietet Vollzeit und Teilzeit, Home-Office und generelle Remote-Arbeit über einen längeren Zeitraum. 

Auch sogenannte “No-Meeting”-Tage hat das Unternehmen eingeführt, an denen die Arbeitnehmer ungestört ihrer Arbeit nachgehen können. Das sorgt für eine hohe Selbstbestimmung in puncto Arbeitszeit und verbessert die Motivation.

Gemeinsame Kultur und Werte: Ikea ist laut Glasdoor ein Unternehmen, das es hervorragend schafft, Werte und eine gemeinsame Kultur zu etablieren. „Wir bei IKEA glauben, dass jeder von uns am besten ist, wenn er einfach nur er selbst sein kann. Wir sind eine vielfältige Gruppe bodenständiger, offener Menschen, die alle eines gemeinsam haben: eine Leidenschaft für Heimeinrichtung.

Wir kommen aus allen Teilen der Welt und teilen die gleiche inspirierende Vision: den vielen Menschen einen besseren Alltag zu schaffen”, so das Unternehmen.

Die Unternehmenswerte sind:

  • Gemeinschaft
  • Wir kümmern uns um die Menschen und unseren Planeten
  • Kostenbewusstsein
  • Einfachheit
  • Erneuern und Verbessern
  • Anders aus gutem Grund
  • Verantwortung übertragen und übernehmen
  • Führen durch das gute Beispiel

Ingvar Kamprad, der Gründer des Unternehmens, führt in seinem „Testament eines Möbelhändlers” seine ganz persönlichen Ziele und Werte genau aus. Darin legt er die Vision seines Unternehmens fest. Die Mitarbeiterzufriedenheit liegt laut Glasdoor bei IKEA bei 4,6 und damit weit über dem Durchschnitt. 

Kamprad gründete das Unternehmen 1943. Er schaffte es durch seine Vision und die starke Firmenkultur, dass das Möbelhaus auch fast 80 Jahre später weltweit erfolgreich ist. Seine Werte und Vision dauern fort – auch wenn der Gründer selbst 2018 starb.

 

Eine positive Kultur ist der Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens

Diese Beispiele zeigen, dass neue Ansätze möglich sind. Und nicht nur das. Denn die genannten Unternehmen sind in ihrer Branche sehr erfolgreich. Es liegt also auf der Hand, dass die Einführung der neuen Konzepte einen maßgeblichen Anteil am Firmenerfolg hat. 

Eine starke Unternehmenskultur, mit der sich Mitarbeiter identifizieren, sorgt für mehr Zufriedenheit. So ist Mitarbeiter motivieren ein Leichtes. Es führt auch dazu, dass Angestellte länger bleiben und das eigene Unternehmen vielleicht sogar an Freunde oder Bekannte weiterempfehlen. Eine Win-Win-Situation für Mitarbeiter und Unternehmen.

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