Mitarbeitermotivation: 7 Tipps, die wirken

Während eine auf Gehorsam ausgerichtete Unternehmenshierarchie, Präsenzkultur oder fehlende Transparenz im 20. Jahrhundert akzeptierte Standards gewesen sein mögen, stellen Arbeitnehmer heutzutage facettenreiche Ansprüche an ihren Job. Viele Faktoren müssen harmonieren, damit Mitarbeiter langfristig mit Motivation an ihre Arbeit herangehen. Sieben Tipps für Führungskräfte und einen langfristigen Verbleib der Mitarbeiter finden Sie in diesem Artikel.
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Wozu motivierte Mitarbeiter? Ein Blick auf die Kehrseite zeigt: Lustlose Fachkräfte verrichten halbherzigen Dienst nach Vorschrift. Sie bringen keine eigenen Ideen mehr ein. Und dennoch beziehen sie weiterhin volles Gehalt. Mittelfristig können sie sich als Störfaktor für ein gesamtes Team entpuppen.

Menschen binden sich heutzutage nur mehr selten ein Leben lang an ein Unternehmen. Dennoch kann die Kombination positiver Anreize für mehr Produktivität und Zufriedenheit sorgen. Auch in der Bewerbung ermutigt es Fachkräfte, wenn die Rahmenbedingungen einen moderne, flexible und verständnisvolle Unternehmenskultur in Aussicht stellen.

Tipp 1: Eine faire Vergütung

Existenzielle Ängste erzwingen mitunter einen kurzfristigen Antrieb. Als Motivationswerkzeug im professionellen Umfeld sind sie ungeeignet.  Wer motivierte Angestellte erwartet, muss ihnen ein faires Gehalt bieten. 

Gehaltserhöhungen und Beförderungen bestärken dieses Gefühl. Ihr motivierender Effekt ist meist jedoch von kurzer Dauer. Etwas vielversprechender sind Prämien und Boni, die konkrete Leistungen der Mitarbeiter mit zusätzlichen Anreizen (meist finanzieller Natur) belohnen.

Wichtig ist ihr punktueller Einsatz. Damit sich ihre positive Wirkung nicht ins Gegenteil verkehrt. Wird  eine bestimmte Bonuszahlung monatlich eingestrichen, geht ihr Nicht-Erreichen schnell mit Druck oder Demotivation einher.

Individuelle Prämien bei einem Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programm sind z.B. entscheidend für den Erfolg. Die aktuelle HR-Studie liefert einen Benchmark und zeigt auf, wie Unternehmen weltweit mit Prämien umgehen. Sie gibt unter anderem Auskunft über den besten Zeitpunkt der Prämienauszahlung und auch über die passende Höhe.

Tipp 2: Wege zur Weiterbildung

Geld ist wohl der klassische extrinsische Motivationsfaktor. Das Gegenstück setzt sich aus diversen Aspekten zusammen. Die intrinsische Motivation ist eng mit dem Bedürfnis verknüpft, die Sinnhaftigkeit im eigenen Job zu erkennen.

Hierbei geht es nicht um materielle Belohnung. Es geht um persönliche Befriedigung. Dementsprechend spielt sie in vielen der hier versammelten Tipps eine wichtige Rolle.

Zur intrinsischen Motivation ihrer Mitarbeiter sollten Führungskräfte ein genaues Auge auf spezifische Stärken ihres Personals werfen. Die bloße Thematisierung erweist verdiente Anerkennung. Angebotene Weiterbildungsangebote bringen Talente darüber hinaus auch fachlich voran.

Ihre womöglich auf eigenen Passionen beruhenden Potentiale voll auszuschöpfen, treibt Mitarbeiter teils enorm an! Der Arbeitgeber profitiert langfristig durch eine gut ausgebildete und angemessen herausgeforderte Fachkraft. Sie bleiben dem fördernden Unternehmen bestenfalls dankbar verbunden.

Tipp 3: Glaubwürdige Wertschätzung

Motivierte Mitarbeiter brauchen die Gewissheit, dass ihre Arbeit zum Erfolg des Unternehmens beiträgt. Verbaler Zuspruch aus der Führungsetage ist prinzipiell erfreulich. Setzen Sie sie mit Bedacht ein. Wer jede Kleinigkeit mit leeren Worthülsen lobt, beraubt sich mittelfristig selbst der dringend benötigten Glaubwürdigkeit.

Insgesamt ist es für Mitarbeiter also äußerst bedeutsam, dass Wertschätzung nicht nur in Form von abgenutzten Lippenbekenntnissen erfolgt. Stattdessen sollten Führungskräfte konstruktive Kritik üben.

Diese Kritik sollte konkret auf Details der abgelieferten Leistung eingehen und Raum zur Verbesserung benennen. Sparen Sie dabei nicht an gebührendem Lob. Wer fachkundiges Feedback gibt, hat sich offensichtlich mit dem Sachverhalt des Mitarbeiters befasst.

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Tipp 4: Führung mit Vorbildfunktion

Nicht selten steht und fällt die Motivation der Mitarbeiter mit der Beziehung zur Führungskraft. Deren Verhalten prägt die gesamte Unternehmenskultur. Im Idealfall hat dieses einen Vorbildcharakter, an dem sich Angestellte guten Gewissens orientieren können. 

Der „passende“ Führungsstil ist letztlich vom jeweiligen Unternehmen abhängig, Der Trend geht vielerorts zur flachen Hierarchie. Autoritäre Strukturen werden speziell in kreativen Berufszweigen zunehmend als einengend und frustrierend empfunden.

Dementsprechend sollten Führungskräfte offene und transparente Kommunikation ermutigen. Fördern Sie ein kollegiales Arbeitsklima. Seien Sie bereit, wichtige Aufgaben mitunter an geeignetes Personal abzugeben. Dadurch wird Vertrauen signalisiert. 

Der jeweilige Mitarbeiter fühlt sich durch die übertragene Verantwortung in seiner Position gestärkt. Auch bei der Rekrutierung neuer Kollegen ist es unbedingt ratsam, das bestehende Team einzubeziehen und beispielsweise auf Mitarbeiterempfehlungen zu setzen.

Tipp 5: Alltag im Einklang – Die Work-Life-Balance

Unternehmen nahezu aller Branchen werben mit maßgeschneiderten Lösungen. Womit ihr Wording ganz im Zeichen des auf Individualität ausgerichteten Zeitgeists steht. Eine Entwicklung, die auch die Arbeitswelt verändert. Die schiere Vielfalt unterschiedlicher Lebensentwürfe verlangt modern ausgerichteten Unternehmen Flexibilität an mehreren Fronten ab.

Für viele Arbeitnehmer gilt es, Familie und Beruf zufriedenstellend in Einklang zu bringen. Auf individuelle Umstände abstimmbare flexible Arbeitszeiten können deshalb ein enorm wirksames Mittel sein, um die Mitarbeitermotivation zu steigern. Selbstverständlich nicht nur für Familienmenschen.

Darüber hinaus hat die Arbeit im Home Office durch die Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen extrem an Stellenwert gewonnen. Eine Option zugunsten einer gesunden Work-Life-Balance, die einige Mitarbeiter auch nach der Pandemie nicht mehr werden missen wollen.

Tipp 6: Gute Ziele, schlechte Ziele

Es ist kein Geheimtipp: Ziele treiben an. Ihr Fehlen hingegen führt zu Orientierungslosigkeit. Es wirft in den Köpfen der Mitarbeiter zügig die große Frage nach der Sinnhaftigkeit auf. Allerdings wirkt nicht jedes ausformulierte Ziel auch wirklich zielführend. Das eintönige Erreichen wiederkehrender Kennzahlen motiviert meist genauso wenig wie unerreichbare Idealvorstellungen.

Der Mittelweg ist demnach Gold wert. Große Ziele unterstreichen Tatendrang, unternehmerische Ambition und den Willen zum Fortschritt. Sie stiften Sinn und sollten möglichst selbstbewusst ausgegeben werden. Entscheidend ist jedoch, dass sie im realistischen Rahmen bleiben. Damit Mitarbeiter zu keinem Zeitpunkt das Gefühl haben, einem Luftschloss vergeblich hinterherzujagen.

Führungskräfte, die sich an den Motivationsstrukturen erfolgreicher Großunternehmen (wie Google) orientieren möchten, sollten einen näheren Blick auf die OKRs werfen. Hinter der Abkürzung für „Objectives and Key Results“ verbirgt sich ein System zur zeitgemäßen Mitarbeiterführung. Das System vernetzt die individuelle Tätigkeit der Mitarbeiter eng mit übergeordneten Unternehmensplänen und motiviert durch regelmäßig messbare Ziele.

Tipp 7: Eine gesunde Fehlerkultur

Auf dem Weg zum Ziel kommt es in den meisten Fällen zu Fehlern. Wie die Unternehmensführung mit ihnen umgeht, wirkt sich unmittelbar auf das Betriebsklima aus.

Verurteilung führt zu Verunsicherung und einer Atmosphäre der Angst. In dieser innovative Ideen nur selten den nötigen Nährboden finden. Wir leben in einer komplexen Welt. Deren Herausforderungen manchmal nur durch das altbewährte Trial-and-Error-Prinzip bewältigt werden können.

Arbeitskräfte brauchen also einen gewissen Spielraum, wenn sie sich nicht in die vermeintliche Sicherheit der Passivität flüchten sollen. Führungsfiguren sind anstelle einer „Strafe“ gut mit der gemeinsamen Erarbeitung eines besseren Lösungsweges für die Zukunft beraten. 

Fazit

Fähige Mitarbeiter zu motivieren, ist manchmal herausfordernd. Die Mühe ist allerdings fast immer wert. Die Mittel und Wege sind dabei so vielfältig wie die Menschen selbst. Wir erheben insofern gewiss keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wer seinen Mitarbeitern

  • zuhört
  • Vertrauen schenkt
  • Raum zur professionellen Entfaltung / Förderung lässt
  • persönliche Bedürfnisse / Anpassungen eingesteht

und ihnen die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit nicht „nur“ durch Geld vermitteln kann, erhöht die Chancen zur beständigen Motivation!

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